Lüneburg. Wie laut darf es werden? Wenn auf den Lüneburger Sülzwiesen gefeiert wird – ganz egal, ob bei Volksfesten oder Musikfestivals – kommt es immer wieder zum Streit. Zuletzt stand im Sommer der Kultursommer lange auf der Kippe, bis er am Ende doch zum erfolgreichen Event werden konnte (LP berichtete).

Wie können die Belange der Anwohner in Zukunft geschützt und gleichzeitig Kulturveranstaltungen auf den Sülzwiesen gefördert werden? Zu dieser Frage trafen sich jetzt Vertreter von Stadt, Schaustellern, Veranstalter Campus Lüneburg und der Sparkasse mit dem Ziel, eine neue Nutzungsregelung für die Festwiese zu erarbeiten. Sie soll die Anzahl der größeren Events sowie die rechtlichen und technischen Standards zur Gewährleistung des Immissionsschutzes festlegen. Künftig sollen sich Anwohner und Veranstalter gleichermaßen auf festgeschriebene Vorgaben verlassen können, sagte Rechtsdezernent Markus Moßmann beim gemeinsamen Treffen. „Es geht uns darum, bei den Anwohnern eine größtmögliche Akzeptanz zu erreichen und gleichzeitig traditionelle Veranstaltungen wie den Frühjahrsmarkt oder das Oktoberfest und neue Formate wie den Kultursommer für Lüneburg zu sichern.“
Das neue Regelwerk soll nach der Erarbeitung im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. „Wir tragen diesen neuen Rechtsrahmen mit“, sagte Benno Fabricius, Vorsitzender des Schaustellerverbandes. Er machte aber auch deutlich: Neben dem Lärmschutz müssten auch die Interessen der Veranstalter mit Blick auf Plan- und Finanzier­barkeit von Events berücksichtigt werden.

Auch Max Giesler und Paul Reichwaldt vom Kultursommer begrüßen das Vorhaben der Stadt, die Sülzwiesen als Veranstaltungsort zu erhalten: „Während des diesjährigen Kultursommers wurde eine anerkannte Messstelle beauftragt, alle Konzerte mit einer Kontrollmessung zu begleiten und ein Messgutachten anzufertigen“, erklärte Giesler. Vorgaben wurden durch verschiedene Maßnahmen der Veranstalter, darunter etwa die Ausrichtung von Bühne und Boxen, durchweg eingehalten, Beschwerden von Anwohnern gab es kaum. Sie verkündeten: „Wir freuen uns daher, dass der Kultursommer ab Sommer 2024 wieder auf den Sülz­wiesen stattfinden kann!“