Lüneburg. Mit dem Ende dieses Jahres geht auch eine Ära in Lüneburgs Kulturlandschaft zu Ende. 22 Jahre lang war Margit Weihe (66) im von ihr gegründeten „Theater im e.novum“ nicht nur die Leiterin, sondern auch als Regisseurin, Schauspieltrainerin, Theaterpädagogin und Dramaturgin tätig. In diesen Jahren standen unzählige Kinder und Jugendliche, aber auch erwachsene Laien bei ihr auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Ab Januar legt sie nun ihr Theater in neue Hände. Zum Abschied traf sich Lünepost-Kolumnist Ben Boles mit ihr im Theater zum Gespräch.
Ben: Margit, Du sitzt hier beinahe auf gepackten Koffern und schließt nach so vielen Jahren das Kapitel Theater für dich ab. Schweren Herzens?
Margit Weihe: „Natürlich ist bei solch einem Abschied viel Wehmut und Traurigkeit im Spiel. Das Theater hier war ein Vierteljahrhundert Herzensangelegenheit. Es würde mir aber sicher noch schwerer fallen, würden sich die Türen für immer schließen. Ich bin froh, dass das Theater erhalten bleibt, wenn auch mit neuer Ausrichtung.“
Ben: Wie läuft es mit dem
Theater weiter?
Weihe: „Ab Januar übernimmt das Theaterpädogische Zentrum. Mit dem ‚Froschkönig‘ gibt es jetzt im November schon das erste Kindertheaterstück unter deren Regie. In Zukunft wird der Schwerpunkt wohl mehr auf Theaterpädagogik für Kinder liegen und weniger auf Afführungen. Ich halte diese Einrichtung nach wie vor für sehr wichtig für Lüneburg.
Ben: Wie betrachtest Du
selber rückblickend Dein
„Lebenswerk“?
Weihe: „Grundsätzlich bin ich erst einmal sehr dankbar und glücklich über das Erreichte. Als ich damals hier anfing, hatte ich ja keine Ahnung, wie groß es wird. Ich bekomme gerade im Moment so viele schöne und positive Resonanzen und soviel Dankbarkeit zu spüren! Zu unserem letzten Stück, dem Western-Musical ‚Vier Frauen für ein Halleluja‘ kamen unglaublich viele ehemalige Schüler und auch Eltern, um sich nochmal bei mir zu bedanken und persönlich zu verabschieden. Das war sehr herzerwärmend und tränenreich. Ich freue mich vor allem, dass meine Idee, ein Theater wie eine große Familie zu machen, so funktioniert hat. Das war für alle eine Bereicherung. Einige meiner Schüler wie Tilmann Pörzgen oder Lennart Hillmann sind heute sogar beruflich als Schauspieler sehr erfolgreich. Allerdings würde ich aus heutiger Sicht auch einiges anders machen. Zum Beispiel in der Leitung nicht mehr alles allein. Das waren 22 Jahre Ehrenamt als Fulltimejob.“
Das ganze Interview lesen Sie in der Lünepost vom 5. November.