Lüneburg. Diese SVG hat Lüneburger Sportgeschichte geschrieben: Im CEV-Pokal gewannen die Lünehünen am Mittwochabend als krasser Außenseiter mit 3:2 gegen Modena – eines der namhaftesten Teams im Volleyball überhaupt. 2950 Zuschauer – mehr sind im Europacup nicht zugelassen – feierten eine wie entfesselt aufspielende SVG-Mannschaft.

Dass der Sportregion Lüneburg ein absolutes Highlight bevorsteht, war schon in den Stunden vor dem Anpfiff rund um die Arena zu merken. Lange Staus bildeten sich schon an der Ostumgehung. Viele der Wartenden und in den Straßen nach Parkmöglichkeiten suchenden Besucher hatten auswärtige Kennzeichen. In Adendorf machte sich Bürgermeister Thomas Maack ein Bild vom Verkehrschaos. Er fuhr „seine“ Straßen persönlich mit einem E-Scooter ab – und wird dem Landkreis sicher keine guten Nachrichten von der Verkehrssituation rund um die Arena liefern.

Doch fast alle Fans schafften es rechtzeitig zum Anpfiff auf ihre Plätze. Neben vielen SVG-Trikot sah man auch Outfits auswärtiger Klubs, etwa aus Eimsbüttel und von anderen Hamburger Volleyballklubs. Auch namhafte Vertreter anderer Sportarten wollten sich das Highlight nicht entgehen lassen. LSK-Altstars wie „Schnecke“ Wagner feiurten auf den Rängen genauso an wie die Zweitliga-Faustballer vom TSV Bardowick, Handballer des HV Lüneburg oder KSB-Vorstand Philipp Meyn.

Sport-Prominenz auf den Rängen

Sie alle wurden nicht enttäuscht: Die SVG um einen vor allem in der Anfangsphase überragenden Lukas Maase zeigte von Beginn an, dass sie keine Laufkundschaft für die Modena-Stars wie Bruno oder Earvin Ngapeth sind. Schnell zogen die Lünehünen davon, gewannen Durchgang eins klar mit 25:19. Modena schüttelte sich kurz und legte dann richtig los. Doch auch 3-Punkte-Rückstände verunsicherten die SVG nicht. Sie glich wieder aus und zwang die Italiener in die Satzverlängerung. Modena glich dennoch knapp mit 28:26 aus.

Es blieb eng, die Führung wechselte hin und her. Nun war es die SVG, die unter dem tosenden Jubel der Fans mit 28:26 das bessere Ende für sich feiern konnte. Modena kam wieder zurück, machte im vierten Durchgang kurzen Prozess: Nach dem klaren 25:18 setzte in der Arena kaum noch jemand auf das Heimteam.

Sensationelle SVG im Tie-Break

Doch das startete furios in den Tie-Break, führte schnell mit 7:3 und 10:7. Modena zeigte dann noch einmal, warum es von SVG-Co-Trainer Bernd Schlesinger im Vorfeld als das „Real Madrid des Volleyballs“ bezeichnet wurde: Denn die ersten Matchbälle erkämpften sich die Italiener. Zwemal konnte die SVG parieren – und dann ihrerseits zuschlagen: Erst der Ausgleich mit 15:15 und dann nochmal zwei Punkte bei eigenem Service machten die Sensation perfekt.