Adendorf. Für manche Eltern mit kleinen Kindern kann schon der zweiwöchige Ostseeurlaub eine Herausforderung werden. Nicht so für Lena und Jan Oswald aus Adendorf. Sie gehen mit ihren fünf Kindern auf Weltreise – in einem zum XXL-Wohnmobil umgebauten Omnibus!
„Die Idee zur Weltreise haben wir schon seit vielen Jahren“, erzählt Jan Oswald. „Vor einiger Zeit wurde sie dann konkreter.“ Der 34-Jährige ist gelernter Nutzfahrzeugmechatroniker und hat zwölf Jahre bei der Bundeswehr gedient. Anschließend hat er sich zum staatlich geprüften Techniker für Maschinenbau weitergebildet. „In meiner Bachelorarbeit habe ich mich damit beschäftigt, wie man Nutzfahrzeuge zum Reisen umbauen kann“, erzählt der Adendorfer. Dafür hat er lange recherchiert und kann seine Ergebnisse nun für sein Familienabenteuer nutzen.
12-Meter-Camper ist 25 Jahre alt
Den zwölf Meter langen Bus hat die Familie im Mai vergangenen Jahres bei einem Händler in Maschen gekauft. „Preislich passte er ins Budget“, sagt Jan Oswald, der das Fahrzeug mit seinem Lkw-Führerschein fahren darf.
Und dann verbrachte die ganze Familie jede freie Minute für den Umbau. Der 25 Jahre alte Renault-Bus verfügt nun über eine Küchenzeile, über ein eigenes Bad mit geräumiger Dusche und Toilette sowie über eine Essecke. Die ältesten Kinder, Josie (13) und Amira (9), haben gemütliche Kojen mit Steckdose und USB-Anschluss. Für Tino (7) und Joshua (4) hat Papa Jan eine Betten-Ecke mit Burg-Eingang gebaut. Nesthäckchen Loan (1) teilt sich den großen Schlafplatz mit den Eltern.
„Jedes Familienmitglied hat einen eigenen Schrank und durfte einpacken, was es wollte“, erzählt Lena Oswald, die als Tagesmutter tätig war. „Viele Sachen haben wir verkauft, verschenkt, entsorgt oder eingelagert“, sagt sie. „Man hat sowieso immer viel zuviel, auf das Meiste kann man doch verzichten.“
Kinder für ein Jahr von der Schule befreit
Während ihr Mann am Bus werkelte, übernahm sie das Organisatorische: „Die Größeren haben wir für ein Jahr von der Schule beurlaubt. Außerdem habe ich mich um Auslandskrankenversicherung und andere bürokratische Dinge gekümmert.“
Am gestrigen Dienstag haben die Oswalds ihre Schlüssel vom Haus an den Vermieter abgegeben. Danach ging es los. Von Adendorf will die Familie erstmal Richtung Osteuropa fahren, dann einen Schlenker gen Italien machen. „Dort wollen wir die Fähre nach Nordafrika nehmen“, sagt Jan Oswald. Marokko und Tunesien sind erste weitere Ziele. Doch so ganz genau steht die Route für das Abenteuerjahr noch nicht fest. „Wir fahren dahin, wohin uns der Wind weht“, sagt der 34-Jährige und startet den Motor des XXL-Reisemobils. Das „Big Family Bus Adventure“, beginnt.
Die Oswalds teilen ihre Abenteuer auch auf den sozialen Medien: bei Youtube oder auf Instagram unter bigfamilybusadventure.