Landkreis. Für den Fall einer Energie-Notlage in der kalten Jahreszeit hat Mecklenburg-Vorpommern seine Kommunen angewiesen, Aufenthaltsräume bereitzustellen, in denen sich Menschen aufwärmen können. Auch Berlin und weitere Städte in anderen Bundesländern bereiten sogenannte Wärmehallen vor.
Wie stellen sich Kommunen im Landkreis Lüneburg auf eine mögliche Energie-Notlage ein?
In der Samtgemeinde Amelinghausen plant man solche Räume nicht, hat das Thema aber im Auge: „In Amelinghausen eignet sich die Lopautalhalle, auch aufgrund des Anschlusses an das Nahwärmenetz, dazu, was man wohl eine erste Idee nennen kann“, sagt Samtgemeindebürgermeister Christoph Palesch. Auch andere Liegenschaften würden sich als Standort für stundenweises „Aufhalten“ zum Aufwärmen anbieten. Er geht nicht davon aus, dass eine hohe Zahl an Bürgern von einem Angebot Gebrauch machen würden.
„Um Menschen, die ihren eigenen Wohnraum nicht mehr heizen können, Hilfe zu leisten, bereitet die Samtgemeinde Gellersen entsprechende Räumlichkeiten vor“, teilt Gellersen-Sprecherin Léa Oltmanns mit. „Je nach Lage soll somit auf entsprechende Bedarfe reagiert werden können.“

Auch in der Ostheide ist man vorbereitet: „Die Samtgemeinde hat angedacht, einen abteilbaren Raum in der Sporthalle Barendorf, falls es zu einer extremen Lage kommen sollte, herzurichten“, berichtet Andree Schlikis. „Hier können sich die Menschen aufwärmen und in der Teeküche könnte warmer Tee angeboten werden.“
Peter Rowohlt, Bürgermeister der Samtgemeinde Ilmenau, sagt: „Wir haben noch keine konkrete Planung, aber schon ein paar Ideen: Der große Saal im Rathaus in Melbeck könnte für die Notsituation hergerichtet werden. Ebenfalls das Gemeindebüro in Deutsch Evern.“

Aus dem Rathaus in Adendorf heißt es: „Die Gemeinde setzt sich zur Zeit intensiv mit diesem Thema, auch in Abstimmung mit dem Landkreis Lüneburg, auseinander.“
In Bienenbüttel wird aktuell an einem Konzept für einen öffentlichen Wärmeraum, der zumindest tagsüber zur Verfügung steht, gearbeitet. Bürgermeister Merlin Franke: „Es kommen schwierige Monate auf uns alle zu. Die Verwaltung versucht dennoch, die Bürger so gut wie möglich zu unterstützen und dabei auf diejenigen ein wachsames Auge zu haben, die aufgrund der aktuellen Umstände in existenzielle Not geraten.“
Die Samtgemeinde Bardowick prüft nach eigenen Angaben aktuell noch, welche Liegenschaften für eine Wärmehalle bzw. einen Wärmeraum genutzt werden kann.
Für die Samtgemeinde Dahlenburg teilt Bürgermeisterin Ute Kraake mit: „Die Samtgemeinde hat einige öffentliche Gebäude, die von Abwärme von örtlichen Biogasanlagen erwärmt werden. Im Falle einer Gasmangellage, die einem Katastrophenfall gleicht, würden diese Gebäude voraussichtlich als Wärmehallen zur Verfügung gestellt werden.“

Lüneburg will u. a. in den Stadtteilhäusern Räume offen halten, in denen es Möglichkeiten zum Aufwärmen geben wird. „Dazu sind wir mit anderen Einrichtungen im Gespräch“, sagt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und schiebt beruhigend hinterher: „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Wärme- und Stromversorgung für alle Lüneburger verfügbar bleibt, da sie als Endkunden geschützt sind. Ein Problem wird darin liegen, dass Wärme und Strom für alle bezahlbar bleiben.“ Dass es aber überhaupt so weit kommt, Wärmehallen tatsächlich einzurichten, hofft keiner.